In der Münchner Innenstadt hat das neue Kunstformat „Passage“ der Initiative Public Art München des Kulturreferats kürzlich seine Premiere gefeiert. Mittendrin und doch versteckt werden hier im Wechsel die Projekte nationaler und internationaler Kunstschaffender ausgestellt. Den Beginn machte die Londonerin Karimah Ashadu.
Das Format
An der Ecke Weinstraße/Kaufingerstraße befindet sich die namensgebende Passage, in der ihr von jetzt an Kunst betrachten könnt. In die elf Pfeiler sind elf Vitrinen eingelassen, die es hier schon seit den 1950ern gibt. Hinter dem Glas der Vitrinen befinden sich nun Monitore, die die Werke der ausstellenden Künstlerinnen und Künstler präsentieren. Sie wurden eigens für das neue Format restauriert.
Die Vitrinen befinden sich auf den Rückseiten der Säulen, sodass man sie nur sieht, wenn man durch die Ladenpassage läuft. Leicht zu übersehen, wenn man nur eilig die Weinstraße herunterläuft. Zwei bis dreimal im Jahr soll die Ausstellung wechseln; die derzeitige wird bis Mai 2026 zu sehen sein. Den Auftakt machte Karimah Ashadu, die auch bei der feierlichen Premiere am 24. Oktober zugegen war. Die in London geborene Künstlerin mit nigerianischen Wurzeln lebt eigentlich in Hamburg, London und Lagos.
Die Geschichte hinter „Plateau“

Gezeigt werden Standbilder aus Ashadus Film „Plateau“, welcher das Leben der Zinnbergarbeiter im nigerianischen Jos-Plateau thematisiert und die Folgen des britischen Kolonialismus aufzeigt. Jede der Vitrinen zeigt ein Standbild, also insgesamt elf an der Zahl. Jeden Tag wechseln sie durch, bis es nach einer Woche von vorne beginnt. Präsentiert werden so 77 Bilder aus dem Film der Künstlerin. Dazu kommen ins Englische übersetzte Zitate hinter Vinylfolie.
Am 31. Oktober um 20 Uhr spricht Ashadu in Haus der Kunst über ihren Film, der dort auch in voller Länge zu sehen sein wird. Wen die Bilder am Marienplatz neugierig machen und wer gern mehr über das Projekt erfahren möchte, sollte also unbedingt vorbeischauen. Alle anderen erfreuen sich unterdes am kostenlosen Angebot in der Münchner Innenstadt, die somit um ein Kunstprojekt bereichert wurde.