Wollt ihr auch mal wieder hoch hinaus? Natürlich könnten wir direkt in die Alpen fahren und die Aussichten über das Berchtesgadener Land genießen. Oder zu der märchenhaften Ritterburg bei Riedenburg fahren! Wunderschöne Berge mit Panoramablicken gibt es rund um München wohl mehr als genug. Als eine der schönsten gilt aber die Erhebung beim Starnberger See: Die Ilkahöhe solltet ihr unbedingt einmal besuchen.
Aussichtsbalkon über dem Starnberger See

Die Ilkahöhe liegt auf 726 Metern am Westufer des Starnberger Sees in der Nähe von Tutzing. Sie wird oft auch als der längste Aussichtsbalkon am Starnberger See bezeichnet. Von hier aus könnt ihr nicht nur den gesamten See überblicken, sondern bis hin in die Bayrischen Alpen schauen – von der Zugspitze bis zu den Chiemgauer Alpen.
Entlang des rund 800 Meter langen Grats sind zahlreiche Aussichtsbänke aufgestellt. Perfekt also, wer hier für einen Spaziergang herkommt oder ein kleines Picknick mit Bergblick veranstalten will. Wem die Date-Ideen in München ausgehen, ist hier richtig… Wem nach einer Stärkung ist, findet gleich am Fuß der Ilkahöhe das ehemalige Forsthaus, das heute ein beliebtes Ausflugslokal mit großem Biergarten ist.
Da die Ilkahöhe so gut zu erreichen ist – ihr müsst einfach nur die S-Bahn bis Tutzing nehmen, ist sie ein ideales Ziel für leichte Wanderungen. Der Anstieg auf die Erhebung ist bequem machbar. Dann könnt ihr entweder eine knappe Stunde lang zum Aussichtspunkt und zurück spazieren. Oder ihr geht noch weiter bis rund um den Deixlfurter See und zurück zum Bahnhof in Tutzing, was insgesamt rund 3 Stunden dauert. Unser Geheimtipp: Besucht auch das Sisi-Schloss am Starnberger See!
Gletscherzeiten und alte Ruhestätte an der Ilkahöhe

Diese Fakten sind natürlich kein Geheimnis mehr. Aber wusstet ihr, dass sich um die Ilkahöhe auch einige weitere Geschichten ranken? Die Erhebung ist beispielsweise nach Fürstin Ilka von Wrede benannt ist? Sie ist das einzige überlebende Kind des letzten Grafen von Vieregg des Gutshofs Oberzeismering, zu dem die Erhebung gehört. Im Krieg von 1870/71 erhielt sie mehrere Auszeichnungen für ihre herausragende Hilfstätigkeit und Pflege verwundeter Soldaten.
Und auch eine prominente Ruhestätte findet ihr an der Ilkahöhe. Denn auf dem Friedhof neben der Filialkirche St. Nikolaus liegt das Grab des bekannten deutschen Schauspielers Benno Sterzenbach. Er wurde vor allem bekannt als Kommissar Leipold in „Der Kommissar“. Der Friedhof samt Kirche liegt gleich neben dem Gasthaus unten an der Erhebung.
Geologisch gesehen ist die Ilkahöhe übrigens der Überrest einer Seitenmoräne, die während der Würmeiszeit vom Würmgletscher gebildet wurde. Sie war die jüngste und letzte Eiszeit im Alpenraum, die vor etwa 10.000 Jahren endete. Die riesige Kraft des Eises bildete das Becken des heutigen Starnberger Sees – und damit auch die heute so beliebte Ilkahöhe.