Viele prominente Persönlichkeiten haben in ihrem Leben Zeit in München verbracht, manche nur wenige Jahre, wie Arnold Schwarzenegger, andere gleich Jahrzehnte oder sogar ihr ganzes Leben, wie Bally Prell. Zur zweiten Gruppe gehört Albert Einstein, der beinahe 15 Jahre hier lebte und zur Schule ging. Noch heute findet man Spuren des Physikers in unserer Stadt.
Die Wohnhäuser der Einsteins
Albert Einstein wurde 1879 im württembergischen Ulm geboren. Bereits im darauffolgenden Jahr entschieden seine Eltern, nach München zu ziehen, wo sein Vater gemeinsam mit dessen Bruder eine Firma für Gas-Wasser-Installation gründeten und erfolgreich betrieben. Der Erfolg war so groß, dass daraus die Fabrik Elektrotechnische Fabrik J. Einstein & Cie erwuchs, die Kraftwerke im In- und Ausland belieferte. Diese Firma soll 1896 für die Festbeleuchtung auf der Wiesn gesorgt haben und Albert war mit dabei. Er sei für die Arbeiten im Schottenhamel-Zelt verantwortlich gewesen sein.
Die ersten fünf Jahre lebte Familie Einstein in der Müllerstraße 54, bevor sie mit Gründung der Fabrik vom Glockenbach- ins Schlachthofviertel zogen. Das Grundstück, auf dem Albert mit seinen Eltern und seiner Schwester Maja wohnte, erstreckte sich von der Adlzreiterstraße 12 bis hin zur Lindwurmstraße 127. Am Wohnhaus der Adlzreiterstraße befindet sich heute noch eine Gedenktafel mit der Inschrift: „Albert Einstein verbrachte seine Kindheit und frühe Jugend in diesem Hause von 1885 bis 1894“. Das ist jedoch insofern nicht korrekt, dass das Haus, in dem die Einsteins lebten, unmittelbar nach dessen Verkauf 1894 abgerissen wurde. Das jetzige Gebäude wurde erst im Anschluss errichtet.
Wo Albert Einstein zur Schule ging

Albert besuchte von 1888 bis zum Wegzug aus München in 1894 das Königliche Luitpold-Gymnasium in der Müllerstraße 7 nahe seines alten Wohnhauses; zuvor ging er in die Volksschule am Sendlinger Tor. Das Luitpold-Gymnasium war erst ein Jahr zuvor als das vierte humanistische Gymnasium in München gegründet worden. 1918 kam es zu einer Zusammenlegung mit dem Realgymnasium in der Klenzestraße. Zunächst fand der Schulbetrieb in beiden Gebäuden statt, später erfolgte eine vollständige Verlegung in die Müllerstraße.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude in der Müllerstraße jedoch zerstört, sodass die Schule umziehen musste. In den 1950ern begann man parallel mit dem Bau des Campus in Harlaching, wo das Gymnasium sich heute noch befindet. Mittlerweile trägt es den Namen Albert-Einstein-Gymnasium, seinem berühmten und brillanten Schüler zu Ehren. Ironischerweise ging Albert hier nicht gerne zur Schule und seine Lehrer erkannten auch nicht sein Genie.
Ehrung Albert Einsteins

Neben der Gedenktafel in der Adlzreiterstraße und dem Albert-Einstein-Gymnasium am Isarhochufer existiert in München außerdem die Einsteinstraße. Sie beginnt am Max-Weber-Platz und geht in Bogenhausen in die Töningerstraße über. Bis 1956 hieß sie noch Äußere Wiener Straße, wurde aber zur Würdigung des Physikers, aber auch des amerikanischen Musikers Alfred Einstein, umbenannt. Unterhalb der Straße liegt des Weiteren eine gleichnamige U-Bahn-Station.
In der Walhalla nahe Regensburg befindet sich eine Büste Albert Einsteins, die man auf Vorschlag der Bayerischen Akademie der Wissenschaften aufstellen ließ. In der Ruhmeshalle befinden sich noch viele andere Büsten und Gedenktafeln, die bedeutsame deutsche Persönlichkeiten würdigen. Für 5€ könnt ihr sie besuchen und den Tempel bestaunen sowie den Blick über die Donau genießen.
