München strotzt nur so vor idyllischen Parks und Grünanlagen, die zum spazieren und verweilen einladen. Nahe der Isar, unweit der Wittelsbacherbrücke befindet sich ein Garten, der trotz seiner recht zentralen Lage noch als Geheimtipp gilt. Dabei existiert die Anlage bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts und bietet einiges zu entdecken.
Die Entstehung der Baumschule Bischweiler

Den offiziellen Namen dieser Grünanalage haben vermutlich die wenigstens schon einmal gehört und das obwohl er direkt am Eingang aushängt. Von 1841 bis 1896 befand sich eine Baumschule der Stadtgärtnerei auf der Kalkofeninsel auf der Isar. Mit Bau des Müller’schen Volksbads musste diese jedoch weichen. So entstand schließlich die Baumschule Bischweiler nahe des Schyrenbads, dem ältesten Freibads Münchens. Der Name stammt von der ehemaligen Bischweilerstraße, die damals zur Baumschule führte und heute nicht mehr existiert. Heute ist mehr als die Hälfte der Anlage frei von der Öffentlichkeit begehbar. Sie gliedert sich in insgesamt fünf Themengärten, einen Baumlehrpfad und ein Öko-Projekt. Es finden immer mal wieder Führungen statt, an denen ihr teilnehmen könnt.
📍 Ort: Sachsenstraße 2, 81543 München
🕐 Öffnungszeiten: täglich, 07:00 bis 21:00 Uhr
💶 Preisinformation: Freier Eintritt
Der Rosengarten
Der älteste Teil der Baumschule ist der 1901 angelegte und eröffnete Rosengarten. Er ist der beliebteste der Themengärten, gilt aber immer noch als Insider-Tipp. Auf einer Fläche von 4.500 Quadratmetern sind hier über 8.500 Rosen aus 200 Rosensorten angepflanzt. Besonders herrlich blühen sie im Juni und Juli. Wenn ihr euch also vom Trubel an der Isar zurückziehen wollt oder euch der Südteil des Englischen Gartens wieder einmal zu voll ist, dann kommt in den Rosengarten. Hier könnt ihr zwischen der Blütenpracht flanieren oder euch auf einer der Bänke oder den Metallstühlen niederlassen.
Wenn euch der Sinn nach Weiterbildung steht, lest beim Umherschlendern die Schilder, die an den Sträuchern angebracht sind. Hier erfahrt ihr nicht nur die Namen der Rosensorten, sondern auch mehr über ihre Unterschiede und Gemeinsamkeiten. Durch die Anlage plätschert außerdem das kleine Freibadbächl und daneben findet ihr das Lurchbecken, in dem ihr mit Glück tatsächlich ein paar der Tierchen beobachten könnt.
Die anderen Themengärten
Neben dem Rosengarten bietet die Baumschule aber wie erwähnt noch andere Gärten. Im Tastgarten befinden sich vier Hochbeete mit regionalen Pflanzen, die ihr ertasten könnt. Die Schilder sind zusätzlich in Braille beschriftet. Der Garten ist daher speziell für seebehinderte Menschen besuchenswert. Aber auch der Duftgarten lohnt sich, da in diesem besonders stark duftende Pflanzen angelegt sind, wie Jasmin, Engeltrompete oder Zitrusfrüchte.
Den Pflanzen im Giftgarten solltet ihr hingegen lieber nicht zu nahe kommen, da es sich teilweise um hochtoxische Exemplare handelt, deren Verzehr zum Tod führen kann. Lasst eure Kinder hier nicht unbeaufsichtigt spielen. Den Fliedergarten gibt es leider nicht mehr. Hier waren historische Fliederzüchtungen aus Frankreich von der Baumschule veredelt worden. Die Bäume selbst wurden umgepflanzt. Noch mehr Bäume gibt es am Baumlehrpfad, der 2010 eröffnet wurde und euch neben bekannten mit exotischen Bäumen überrascht.
Zu guter Letzt habt ihr noch die Möglichkeit, im Rahmen des Ökoprojekts „Essbare Stadt“ euer eigenes kleines 2 Quadratmeter Beet zu bewirtschaften. Ihr könnt hier Blumen, Kräuter oder Gemüse anbauen, müsst dabei aber auf die Verwendung Kunstdüngern und Pestiziden verzichten.