Der Bodensee ist nicht nur das größte Binnengewässer Deutschlands, sondern gilt nach National Geographic auch als einer der schönsten Seen der Welt. Mit seinen 536 Quadratkilometern Fläche wirkt er fast schon wie ein Meer. Er grenzt direkt an vier Länder und ist von vielen hübschen Städtchen umgeben, wie Meersburg, Konstanz und Bregenz. Eine dieser Städte liegt in Bayern und zeichnet sich durch ihre einzigartige geografische Lage besonders aus.
Die Stadt auf der Insel

Die meisten Städte am Bodensee liegen in Baden-Württemberg oder im Ausland, es gibt jedoch eine bayrische Stadt, die sich nicht nur durch die Zugehörigkeit zu unserem Bundesland von den anderen abhebt. Ihre Altstadt liegt auf einer Insel im See, wohingegen die anderen Städte ausschließlich am Seeufer liegen. Früher verteilte sie sich sogar über drei Inseln bestehend aus der hinteren Insel, der Hauptinsel und der Burg. 1968 wurden sie durch Aufschüttung vereint. Sie ist durch eine Brücke und den Eisenbahndamm mit dem Ufer verbunden.
Bei der Insel handelt es sich flächenmäßig um die zweitgrößte im Bodensee nach Reichenau. Lange Zeit verfügte sie über die größte Bevölkerung, mittlerweile liegt sie hier aber ebenfalls hinter Reichenau. Das festländische Stadtgebiet selbst nimmt zusätzlich 12 Kilometer des Bodenseeufers ein.
Zur Stadt gehört noch eine weitere unbewohnte Insel, die künstlich angelegt wurde. Sie war lange Zeit eine private Badeinsel, bevor sie in den 1970ern an den Freistaat Bayern überging, der sie schließlich 2009 der Stadt zur Verfügung stellte.
Die historische Altstadt

Auf der Insel befinden sich noch Überreste der alten Befestigungssysteme, teilweise schon um 810 herum entstanden sind. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Mauer immer weiter ausgeweitet und durch beispielsweise Türme ergänzt. Bis ins 17. Jahrhundert hinein fanden noch Modifikationen an der Mauer statt, ehe sie im 19. Jahrhundert abgetragen wurde. Generell ist die Altstadt in weiten Teilen intakt geblieben und steht heute unter Ensembleschutz.
Die Hauptstraße auf der Insel ist die Maximiliansstraße und bildet die Fußgängerzone, in der ihr nach Herzenslust shoppen könnt. Im Zentrum liegt der Bismarckplatz, wo das alte mittelalterliche Rathaus steht. In dessen Erdgeschoss befindet sich heute eine Markthalle. Neben dem alten Rathaus liegt hier am Platz auch das neue Rathaus, an dem ihr täglich um 11:45 und 17:45 Uhr dem Glockenspiel lauschen könnt.
Ein weiteres Wahrzeichen von Lindau ist der Diebsturm am Schrannenplatz. Einst diente er zur Inhaftierung straffälliger Personen, heute könnt ihr in 35 Metern Höhe die Aussicht über die Insel und den See genießen. Aber auch von untern ist der Turm mit seinen kleiner Ecktürmchen an seinem Dach ein echter Hingucker. Nur wenige Schritte vom Diebsturm entfernt liegt die Peterskirche, die mit ihrem Zwiebelturm ein weiteres Highlight der Inselstadt bildet.
Hafenweihnacht und Weihnachtsschiff

Der Lindauer Hafen als solches ist durch seine malerische Einfahrt mit dem Leuchtturm und dem bayrischen Löwen schon sehenswert. Im Advent verwandelt er sich zusätzlich ein ein Winterwunderland, die euch mit ihrer feierlichen Beleuchtung und Dekoration verzaubert. Neben zahlreichen Ständen, an denen ihr leckere Schmankerl zu essen und Handgemachtes zu kaufen bekommt, gibt es auch ein Rahmenprogramm. Hier erwarten euch Musik, Stadtführungen, Weinproben und Märchenstunden, sodass für Groß und Klein allerhand geboten ist.
Eine weitere Besonderheit der Hafenweihnacht ist das Weihnachtsschiff, das mit Lichterketten geschmückt ist und eine Krippenausstellung bereit hält. Ihr könnt sowohl Rundfahrten auf dem Schiff machen, als auch zwischen Bregenz und Lindau hin- und herfahren. So besucht ihr gleich zwei Weihnachtsmärkte in zwei verschiedenen Ländern an nur einem Tag.
Aber auch zu jeder anderen Jahreszeit ist Lindau einen Besuch wert. In zwei Stunden und zwanzig Minuten erreicht ihr die Inselstadt am Bodensee mit dem Auto von München. Mit dem Zug seit ihr nur wenige Minuten länger unterwegs.