Lust auf einen Herbstausflug? Rund um München wartet die schönste Natur auf euch. Mit der Bahn erreicht ihr entspannt malerische Dörfer und einige der berühmtesten Burgen Deutschlands sind nur einen Tagesausflug entfernt! Wer nicht so weit weg will, kann aber auch in München selbst bleiben und den Herbst erleben. Denn die Allacher Lohe im Nordwesten unserer Stadt ist der perfekte Rückzugsort für Naturfreund:innen, der vielen Tourist:innen noch verborgen bleibt.
Gerade jetzt im Herbst gehört der Beusch des Lohwaldes zu den schönsten Unternehmungen in München. Denn zu keiner anderen Jahreszeit findet ihr hier so ein besonderes Farbenspiel: Von sattem Gelb bis zu leuchtendem Rot reicht das Spektrum der Blätter. Wenn die Sonne durch das Laub fällt, verwandelt sich die Allacher Lohe mit ihren Eichen, Ahornen und Linden in einen wahren Märchenwald.
Einzigartiges Farbenspiel im Naturschutzgebiet

Die Allacher Lohe ist eines der vier Naturschutzgebiete mitten im Münchner Stadtgebiet und umfasst zusammen mit dem angrenzenden Allacher Forst rund 150 Hektar. Sie ist ein bedeutender Restbestand des einst charakteristischen Lohwaldgürtels der Münchner Schotterebene.
Der Begriff „Lohe“ oder „Lohwald“ bezeichnet einen lichten Waldtyp, oft mit Eichen und Linden, der durch historische Nutzungsformen (wie Niederwald- oder Mittelwaldbewirtschaftung, die oft zur Gerbstoffgewinnung genutzt wurden) entstanden ist. Da dieser Mischwalt so licht ist, sorgt er zu dieser Jahreszeit für die idealen Bedingungen für leuchtende Herbstfarben.
Das Gebiet der Allacher Lohe ist heute fast vollständig vom Umland abgegrenzt. Denn direkt daneben liegt beispielsweise der Rangierbahnhof München Nord und die Bundesstraße B304, die A99 unterquert sie sogar. Ein Höhenweg führt sogar entlang der Lärmschutzwälle des Rangierbahnhofs. Das bietet eine einmalige Perspektive: Auf der einen Seite das Naturschutzgebiet, auf der anderen die Industrielandschaft.
Eine ökologische Insel in der Stadt

Diese guten Bedingungen sorgen für eine beeindruckende Artenvielfalt: Der Wald ist eine geschützte ökologische Insel mitten in der Stadt. In der Allacher Lohe findet ihr viele seltene Tierarten wie den Schwarzspecht, Grau- und Grünspecht, Schwalbenschwanz und auch das Hermelin und die Zauneidechse. Im Frühling blühen hier Lungenkraut, Schlüsselblumen, Buschwindröschen und seltene Arten wie die Türkenbund-Lilie und der Fransenenzian.
Und damit noch nicht genug Natur! Denn im Naturschutzgebiet liegt auch ein kleiner, idyllischer Landschaftssee, der beim Bau des Rangierbahnhofs als Baggersee entstand. Das Baden ist für Menschen und Hunde allerdings strikt untersagt, um die Wasserqualität und die Amphibien-Uferbereiche zu schützen. Trotzdem perfekt für eine kleine Pause auf der Wanderung.
Da die Allacher Lohe zwischen Industriegebieten, Bahnstrecken und der Autobahn liegt, ist der Zugang etwas versteckter als bei zentralen Parks. Mit den öffentlichen Verkehrsmittel könnt ihr bis nach Allach oder Ludwigsfeld fahren und ein Stück entlang der Dachauer Straße laufen, wovon die ersten Wege in diesen besonderen Herbstwald führen.