Seit fast 54 Jahren ist der Olympiaturm die spektakulärste Aussichtsplattform in München. Mit 291 Metern Höhe ist er das mit Abstand höchste Gebäude der Landeshauptstadt und das zweithöchste in ganz Bayern – nach dem Nürnberger Fernsehturm. Ursprünglich als Fernsehturm gedacht, haben seit seiner Einweihung im Jahr 1968 bis 2018 mehr als 43 Millionen Besucher die Aussicht und das Drehrestaurant genossen.
In den fünf Jahrzehnten seines Bestehens sind jedoch viele seiner Installationen veraltet und daher renovierungsbedürftig geworden. Brandschutzsystem, Aufzüge, Wasser- und Stromleitungen, Kältetechnik und die Lüftungsanlagen sind nur einige der Bereiche, die auf den neuesten Stand gebracht werden müssen. Sogar der bauliche Zustand bedarf einer Überarbeitung. Sie belaufen sich auf so viel, dass die Olympiaparkgesellschaft beschlossen hat, alle Bereiche des Gebäudes auf einmal in Angriff zu nehmen. Die Aufgabe scheint jedoch nicht einfach zu sein.
Überhöhte Renovierungskosten
Die Genehmigung der Bauarbeiten durch den Stadtrat war ursprünglich für Dezember 2021 vorgesehen. Dennoch sind die Kosten so stark angestiegen, dass sie auf Anfang 2022 verschoben wurde, um die Einzelheiten der Finanzierung zu klären. Unter Einbeziehung aller bisher zu renovierenden Bereichen – die nach und nach hinzukamen – werden die Gesamtkosten auf 43,8 Millionen Euro geschätzt. Zu diesem Betrag kommen noch dreieinhalb Millionen Euro für Steuer- und Rechtskosten hinzu.
Der Hauptteil der Investition wird von der Stadt selbst getragen, aber auch Bund und Land sollen um Zuschüsse gebeten werden. Die Deutsche Telekom wird sich mit fast zwei Millionen Euro auch an den Baukosten beteiligen. Der obere Teil des Turms ist nämlich an ihre Immobilientochter vermietet, die natürlich von der Sanierung profitieren wird.
Der Beginn der Bauarbeiten ist nach wie vor für Juni 2023 geplant und wird bis Mai 2025 dauern. Während dieser Zeit muss das Gebäude für Besucher komplett geschlossen werden. Dieser späte Start war auch eine Entscheidung der Olympiapark Gesellschaft: 2022 jähren sich die Sommerspiele von 1972 zum fünfzigsten Mal, was mit einer großen Europameisterschaft in neun Sportarten gefeiert wird. In diesem Zusammenhang soll der Turm als eines der Wahrzeichen des olympischen Ensembles noch eine große Rolle spielen – und muss daher voll funktionsfähig sein.