Dieser Trend breitet sich auf der ganzen Welt aus, kann aber gefährlich für die Umwelt sein.
In den letzten Jahren hat die wissenschaftliche Gemeinschaft Alarm geschlagen wegen einer Praxis, die immer weiter zunimmt. Es mag wie nichts weiter als ein harmloser Trend erscheinen, aber das Anhäufen von Steinen an Stränden und in Wäldern gefährdet die Artenvielfalt dieser Orte.
„Steinstapeln wird durch das Wachstum des Abenteuertourismus und der sozialen Medien immer beliebter. Heute sind Steinhaufen in Naturparks weltweit zu finden und stellen eine Bedrohung für die Artenvielfalt dar“ schrieben 14 Wissenschaftler aus aller Welt in einem Leserbrief an die Fachzeitschrift Human-Wildlife Interactions im Jahr 2020.
Historisch gesehen gilt das Stapeln von Steinen als ein kulturelles Symbol. In Asien repräsentiert es in buddhistischen und taoistischen Kulturen das innere Gleichgewicht. In Amerika wird es an heiligen Stätten durchgeführt, ebenso wie in der keltischen Kultur Irlands und Schottlands. Es wurde auch als Mittel zur Abgrenzung von Territorien und Landstraßen verwendet.
Was ist also so falsch daran, Steine zu stapeln? Erstens: Diese traditionellen Praktiken wurden sporadisch durchgeführt. Heutzutage ist das Gegenteil der Fall: Sie werden massenhaft an der gleichen Stelle gebaut. Das Phänomen wird von Wissenschaftlern als „ansteckend“ bezeichnet.
Darüber hinaus sind die mit Steine verbundenen Mikrohabitatbedingungen in trockenen Landschaften und auf Inseln von besonderer Bedeutung. Diese Gebiete beherbergen oft eine beträchtliche Anzahl endemischer wirbelloser Tiere, die zum Überleben auf diese Steine angewiesen sind. Das Entfernen der Steine kann sie äußeren Einflüssen und Fressfeinden aussetzen“, so die gleiche Gruppe von Wissenschaftlern. Und das wiederum schädigt das natürliche Gleichgewicht der Nahrungskette an diesen Orten – mit unvorhersehbaren Folgen.
Jetzt fordern Forscher die Behörden auf, Restriktionen zu erlassen, um diese Praxis zu verhindern. „Tatsächlich ist diese banale, aus anderen Kulturen importierte Mode ein schwerwiegender Angriff auf die Umwelt und das Landschaftsbild von Naturgebieten“ sagt CSIC- (die größte öffentliche Forschungseinrichtung Spaniens) Forscherin Anna Traveset.