Seit 1983 wird jedes Jahr am 18. April der internationale Tag des Denkmals gefeiert.
Ziel dieses Festes ist es laut den Veranstaltern, UNESCO und ICOMOS (Internationaler Rat für Denkmalpflege), unser kulturelles Erbe zu betrachten und dazu aufzurufen, es vor Gefahren zu schützen.
Dementsprechend und in Kenntnis unserer eigenen Leidenschaft Listen zu erstellen, haben wir unsere Lieblingsdenkmäler in München ausgewählt. Eine schwierige Auswahl, wenn man bedenkt, wie viele es sind, aber am Ende haben wir uns für die entschieden, die wir am beeindruckendsten finden.
Bodendenkmal zur Weißen Rose
Die tragische Geschichte der Weißen Rose und der Geschwister Scholl ist hinlänglich bekannt: Eine von Studenten gegründete Widerstandsgruppe, die Protestflugblätter gegen das Nazi-Regime verteilten und dafür hingerichtet wurden.
Das Auffällige an diesem Denkmal vor der LMU ist seine absolute Schlichtheit – nur ein Haufen steinerner Flugblätter, die auf dem Boden verstreut liegen. Als wären ob die Scholl gerade verhaftet worden. Eine deutliche Hommage an sie und eine Warnung an uns.
Der Isarflößer
Der Isarflößer erinnert an einen leider kaum bekannten Teil der Münchner Geschichte. Denn bis vor weniger als 200 Jahren hatte die Flößer einen der wichtigsten Jobs für diese Stadt. Mit ihren aus zusammengebundenen Baumstämmen gebildeten Flößen versorgten sie München mit allerlei Lebensmitteln, Baumaterialien und transportierten sogar Menschen.
Allerdings könnte man sagen, dass die Skulptur selbst mehr Schrecken einflößend als huldigend ist. Sie wurde nach dem nationalsozialistisch abgesegneten künstlerischen Kanon gestaltet und mit ihrer Höhe, ihrer ruhigen Pose und der riesigen Axt, die der abgebildete Flößer auf der Schulter trägt, ist es gewagt, hier nachts allein spazieren zu gehen.
Das Siegestor
Wenn es ein Denkmal gibt, auf das die Definition von beeindruckend zutrifft, dann ist das zweifellos das Siegestor. Zwischen 1843 und 1850 erbaut, ahmt es deutlich die Triumphbögen der römischen Zeit nach, erfüllt aber eine andere Funktion.
Ja, es ist einem militärischen Sieg gewidmet, in diesem Fall dem über Napoleon I. Aber wie die Inschrift auf der Südseite andeutet, vermittelt es auch das Bedürfnis nach Frieden. Denn schon vor seinem Bau war Bayern in viele Kriege verwickelt (erst recht vor dem Wiederaufbau in den 50er-Jahren).
Auf jeden Fall ist der 21 Meter hohe Kalksteinbau und der von Löwen gezogene und von Bavaria selbst gesteuerte Streitwagen ein Denkmal, das Touristen und Einheimische gleichermaßen sprachlos macht.