Das Jahr 2023 hat zahlreiche beeindruckende und fesselnde Romane hervorgebracht, die es schwer machen, eine Entscheidung zu treffen. Dennoch haben die Expert*innen von Deutschlandfunk Kultur eine Liste mit ihren zehn besten Empfehlungen zusammengestellt. Diese Bücher bieten eine vielfältige Auswahl an fesselnden Geschichten, die es definitiv wert sind, gelesen zu werden.
1. „Gittersee“ von Charlotte Gneuß
Der Debütroman „Gittersee“ der jungen Autorin Charlotte Gneuß erzählt die atemberaubende Geschichte einer jugendlichen Stasi-Informantin. Das Buch ist ein Wendepunkt in der literarischen Aufarbeitung des vergangenen DDR-Unrechts und lässt den Leser den Atem anhalten.
2. „Alles in allem“ von Emanuel Maeß
In seinem zweiten Roman entführt uns Emanuel Maeß in eine faszinierende Dreiecksbeziehung. Die Geschichte, die mit barockem Erzählstil aufwartet, lädt zum Nachdenken über das Heilige in einer profanisierten Welt ein. Ein Buch, das die Liebe als neuen Glaubenspunkt betrachtet.
3. „Der große Wunsch“ von Sherko Fatah
Sherko Fatah schildert in seinem aktuellen Roman eine Geschichte, in der eine junge Frau einem IS-Kämpfer nach Syrien folgt. Der Roman stellt die Frage, wie Ideologien das Leben von Menschen derart radikal verändern können. Eine erschütternde Vater-Tochter-Geschichte über die Verlockungen von Ideologien.
4. „Die Möglichkeit von Glück“ von Anne Rabe
Anne Rabe beleuchtet in ihrem Werk „Die Möglichkeit von Glück“ die Einwirkung politischer Gewalt in Familien und die Fortsetzung struktureller Ungerechtigkeit im privaten Raum. Ihr eindrücklicher Roman wirft einen Blick auf das Erbe der DDR aus Sicht der nachgeborenen Generation.
5. „Krüppelpassion. Oder vom Gehen“ von Jan Kuhlbrodt
Jan Kuhlbrodt hat mit „Krüppelpassion. Oder vom Gehen“ einen poetischen und politischen Roman geschaffen, der sich mit Krankheit, Sterben und der Ignoranz gegenüber Menschen mit Behinderungen auseinandersetzt. Das Buch ist eine wütende Anklage gegen die Unsichtbarkeit von Barrieren in der Gesellschaft.
6. „Muna oder Die Hälfte des Lebens“ von Terézia Mora
„Muna oder Die Hälfte des Lebens“ von Terézia Mora erzählt die Geschichte von Muna, die ihr Leben nach Magnus ausrichtet und erst spät erkennt, dass sie in einer ungleichen Machtdynamik gefangen ist. Dieser vielschichtige Entwicklungsroman der Büchnerpreisträgerin von 2018 ist verstörend und faszinierend zugleich.
7. „Vater Meer“ von Deniz Utlu
In „Vater Meer“ begibt sich ein junger Mann auf die Suche nach den Erinnerungen seines deutsch-türkischen Vaters, der nach mehreren Schlaganfällen zum Pflegefall wurde. Durch Märchen und die Verletzlichkeit einer Familie voller Außenseiter deckt Deniz Utlu eine bewegende Geschichte auf.
8. „Gewässer im Ziplock“ von Dana Vowinckel
Die Geschichte einer jüdischen Familie zwischen Berlin, Chicago und Tel Aviv wird in „Gewässer im Ziplock“ von Dana Vowinckel mit geistreichen Dialogen und verschiedenen Perspektiven erzählt. Das Buch räumt mit Klischees auf und bietet einen einzigartigen Blick auf diese faszinierende Familiengeschichte.
9. „Birobidschan“ von Tomer Dotan-Dreyfus
Tomer Dotan-Dreyfus zaubert in „Birobidschan“ die Utopie einer jüdisch-sozialistischen Autonomie in Sibirien wieder zum Leben. Sein erzählerisch starker und humorvoller Debütroman entführt den Leser in eine faszinierende Welt.
10. „Mama Odessa“ von Maxim Biller
„Mama Odessa“ von Maxim Biller erzählt die Geschichte einer jüdischen Familie, die vom sowjetischen System vergiftet und von der egozentrischen Zuneigung der Deutschen erdrückt wird. Das Buch ist eine emotionale Reise voller Sehnsucht und Schmerz, erzählt mit viel Wärme und ohne Pathos.
Diese zehn empfohlenen Romane des Jahres 2023 bieten eine faszinierende Mischung aus spannenden Geschichten, tiefgreifenden Charakteren und literarischer Brillanz. Egal welches Genre Sie bevorzugen, in dieser Liste finden Sie sicherlich eine Lektüre, die Ihren Geschmack trifft. Tauchen Sie ein in die fesselnden Welten dieser Bücher und lassen Sie sich von den besten deutschen Romanen des Jahres 2023 verzaubern.