Eine immersive Ausstellung im Stadtmuseum widmet sich der Geschichte des Nachtleben und der Clubkultur in München.
Es ist schon so lange her, dass wir das letzte Mal in einem Club getanzt haben, dass es sich fast wi aus einem anderen Leben anfühlt. So sehr, dass es schwer fällt, die neue Ausstellung im ersten Stock des Münchner Stadtmuseums nicht als Nostalgietrip zu erleben.
Vor allem, weil die Ausstellung „Nachtss. Clubkultur in München“ wie ein Besuch in einem Club strukturiert ist. Zu Beginn werden dem Besucher Flyer und Eintrittskarten von Clubs aus verschiedenen Epochen der Münchner Nachtszene vorgestellt.
Danach folgt einer der Höhepunkte – und ein wirklich guter Grund zu kommen: ein exakter Nachbau des legendären Atomic Café. Dank der von den Besitzern gespendeten Einrichtungsgegenstände wurde der beliebte Indie-Club, der 2014 geschlossen wurde, bis ins kleinste Detail nachgebaut: Die Bar, der Paillettenvorhang und sogar die originalen Bierkästen sind hier zu finden.
Aber das ist bei weitem nicht alles. Es gibt zum Beispiel auch eine Sound- und Videoinstallation, die eine Tanzfläche imitiert, und einen Backstage-Raum mit kultigen Konzertpostern an den Wänden. Während des gesamten Rundgangs kann man zudem Bilder des Münchner Nachtlebens bis zurück zu den achtziger Jahren bewundern – zusammen mit allen erdenklichen Objekten die mit Geschichte, Party und Musik zu tun haben.
Die Ausstellung scheut jedoch nicht davor zurück, tiefer gehende Themen als die Club-Nostalgie anzusprechen. Die Tanzfläche als Spiegel für politische Entwicklungen, der Club als Form der Hinterfragung der Machtstrukturen in der Stadtnacht sind nur einige der Fragen, die hier behandelt werden. Und sie machen einen Besuch definitiv lohnenswert.
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