Heute ist der Internationale Frauentag. Ein Tag, der trotz der ständigen Nachrichten über den Krieg und die Pandemie die Frauenrechtsbewegung in den Mittelpunkt stellt. Es ist nämlich ein wichtiger Tag, um die Aufmerksamkeit auf Themen wie Gleichstellung der Geschlechter, reproduktive Rechte, Gewalt und Missbrauch gegen Frauen zu lenken und an die kulturellen, politischen und sozioökonomischen Errungenschaften der Frauen zu erinnern.
Aus diesem Anlass haben wir eine Liste von 8 starken Frauen der deutschen Geschichte zusammengestellt. Sie haben nicht nur ihre eigenen Freiheiten und Rechte durchgesetzt: Mit ihrem Einsatz etablierten Sie den heute selbstverständlichen Gedanken, dass Männer und Frauen gleichberechtigt sind.
Clara Zetkin
Clara Zetkin (1857-1933) kämpfte unerlässlich für die Emanzipation der Frau. Dabei vertrat sie die Stellung, dass Frauen erst dann emanzipiert sein können, sobald sie nicht mehr wirtschaftlich von Männern abhängig seien. Die Politikerin forderte Frauenwahlrecht sowie freie Berufswahl und Arbeitsschutzgesetze für Frauen. Doch nicht nur das: Die furchtlose Clara Zetkin rief zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus auf!
Louise Aston
Louise Aston (1814-1871) kämpfte ebenfalls für Gleichberechtigung, und das auf ihre ganz eigene Art. Sie provozierte mit ihrem Verhalten, trug Männerkleidung und rauchte auf der Straße. Dies führte dazu, dass sie von der Polizei bewacht und sogar aus Berlin ausgewiesen wurde. Ebenfalls „provozierte“ sie mit ihren Texten, in denen sie für Emanzipation und freie Persönlichkeitsentfaltung stand. Aber auch das ein oder andere erotische Gedicht veröffentlichte sie. Eben eine Frau, die sich nicht unterkriegen ließ!
Elisabeth Selbert
Dr. Elisabeth Selbert (1896-1968), Juristin und Politikerin, wird auch die „Mutter des Grundgesetzes“ genannt. Denn nach Kriegsende setzte sich sie für Gleichberechtigung ein und sorgte für folgenden Satz im Grundgesetz: „Männer und Frauen sind gleichberechtigt“. Hierfür brauchte sie mehrere Anläufe, doch Selbert ließ sich nicht unterkriegen. Eine starke Frau, die Großes bewirkt hat.
Sophie Scholl
Sophie Scholl (1921-1943) ist wohl eine der mutigsten Frauen der deutschen Geschichte. Gemeinsam mit ihrem Bruder gründete sie die Gruppe „Weiße Rose“, die sich gegen den Nationalsozialismus auflehnte – mithilfe von Flugblättern. Dafür wurde sie von den Nazis zum Tode verurteilt. Zur Würdigung der Geschwister Scholl wurden viele Straßen, Wege und Plätze und Schulen in Deutschland nach ihnen benannt.
Dorothea Christiane Erxleben
Dorothea Christiane Erxleben (1715-1762) kämpfte dafür, als Frau studieren zu dürfen. Und das im 18. Jahrhundert! Trotz ihres ausgiebigen medizinischen Wissens wurde ihr der Zugang zur Universität verwehrt, im Gegensatz zu ihrem Bruder. Und so wandte sie sich an Friedrich den Großen. 13 Jahre später hielt sie ihren Doktortitel in den Händen. Warum so lange? Als Frau musste sie sich nebenbei um die Familie kümmern. Eine wahre Powerfrau!
Helene Lange
Helene Lange (1848-1930), die als Lehrerin in Berlin arbeitete, setzte sich stark für die Bildung von Mädchen und Frauen ein. Ihre Absicht war dabei, dass Frauen sich nicht mehr minderwertig fühlen mussten und von Männern unabhängig machen konnten. Besonders mutig war sie auch, denn sie lebte die Beziehung zu ihrer Lebensgefährtin Gertrud Bäumer offen aus.
Fanny Lewald
Fanny Lewald (1811-1889) war Schriftstellerin und vor allem eins: unabhängig. Und dies wünschte sie sich für alle Frauen. So setzte sie sich stark gegen die Zwangsverheiratung ein. Sie selbst hatte sich in ihrer Jugend erfolgreich dagegen gewehrt, einen Mann zu heiraten, den sie nicht liebte. Außerdem setzte sie sich dafür ein, den Frauen die Einreichung der Scheidung zu erleichtern. Lewald finanzierte sich selbst mit ihrer schriftstellerischen Tätigkeit. Eben eine echt emanzipierte Frau, und das im 19. Jahrhundert! Daher gilt sie auch heute noch als eine der Vorkämpferinnen der Frauenemanzipation.
Alice Schwarzer
Alice Schwarzer (*1942) wird auch als die Ikone des deutschen Feminismus beschrieben. Sie setzt sich für die Gleichberechtigung von Frauen ein und geht dabei oft einen Schritt weiter als andere. So verklagte sie den Stern-Chefredakteur dafür, dass das Magazin Frauen als Sexobjekt darstelle. Auch setzt sie sich stark für die Legalisierung und gegen die Tabuisierung von Abtreibungen ein. Sie ist zudem Gründerin und Chefredakteurin des feministischen Magazins Emma. Eine Frau, die viel bewegt.
Dieser Beitrag wurde ursprünglich von Sonja Wickerath in Secret Berlin veröffentlicht.