Am Sonntagmittag um 12:30 Uhr wurde Raumfahrtgeschichte geschrieben: Die erste Orbitalrakete Deutschlands, die „Spectrum“ des bayerischen Unternehmens Isar Aerospace, startete zu ihrem Testflug. In Andøya, Norwegen, stieg sie zunächst senkrecht in den Himmel und flog über die verschneiten Landschaften Nordnorwegens. Der Start verlief vielversprechend, doch nach nur 30 Sekunden geriet die Rakete ins Schwanken, kippte kopfüber und stürzte schließlich ins Meer.
Trotz des Absturzes zeigte sich Daniel Metzler, Chef des Münchner Raketen-Start-ups Isar Aerospace, hocherfreut über das Ergebnis: „Unser erster Testflug erfüllte alle unsere Erwartungen und war ein großer Erfolg“, sagte er nach dem Start. „Wir haben zwar nicht die Erdumlaufbahn erreicht, aber enorm viel gelernt.“ Das Team habe wertvolle Daten gesammelt, die für den nächsten Flug entscheidend sein werden. Seine positive Reaktion kommt nicht von ungefähr: Zum ersten Mal in der europäischen Raumfahrtgeschichte hob eine deutsche kommerzielle Rakete von einem europäischen Startplatz ab. Verständlich also seine Worte: „Dieser Tag markiert einen Meilenstein für unsere Wettbewerbsfähigkeit in der Raumfahrt.“
In den 70er Jahren wurde bereits an einer Rakete vom Unternehmen Otrag gearbeitet, doch der Orbit wurde nie erreicht. Isar Aerospace ist nun das erste von drei deutschen Raketen-Start-ups, das Deutschland den Zugang zum Weltall verschaffen möchte. Es wird höchste Zeit, dass Europa hier mitzieht, denn lange war es einzig und allein die USA, die Raketenstarts, Satellitenkommunikation und Aufklärung aus dem All dominierte.
„Spectrum“ kommt zurück – und zwar besser als je zuvor!
Die Ergebnisse des ersten Testflugs der „Spectrum“ von Isar Aerospace werden nun gründlich analysiert und ausgewertet, um den nächsten Flug mit der „Spectrum Nr. 2“ weiter zu optimieren. Ähnlich wie das große Vorbild SpaceX verfolgt Isar Aerospace den Ansatz, aus Fehlern zu lernen und stetig besser zu werden. Fortschritt gelingt nur durch praktische Experimente – in diesem Sinne war der Absturz ein notwendiger Schritt. „Spectrum 2“ und „Spectrum 3“ befinden sich bereits in der Produktion, denn über sieben Jahre hinweg hat das Unternehmen eine rasante Entwicklung durchlaufen und eine Serienfertigung etabliert. Die Konstruktion der Raketen basiert dabei auf modernster 3D-Druck-Technologie. Wir dürfen also gespannt bleiben, welche bedeutenden Meilensteine das deutsche Unternehmen als Nächstes für die Raumfahrtgeschichte bereithält.
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