Nach dem Befürworter und Gegner einer Olympiabewerbung Münchens monatelang heftig die Werbetrommel für ihre Sicht der Dinge gerührt haben, ist es am Sonntag, den 26. Oktober endlich soweit: Der Bürgerentscheid Olympia steht an. Dabei werdet ihr aufgefordert, folgende Frage mit Ja oder Nein zu beantworten: „Sind Sie dafür, dass sich die Landeshauptstadt München um Olympische und Paralympische Sommerspiele bewirbt, die entweder im Jahr 2036, 2040 oder 2044 stattfinden?“ Wo ihr eure Stimme abgeben könnt, wann mit den ersten Ergebnissen zu rechnen ist und was ihr sonst noch wissen solltet, lest ihr hier.
Wer ist stimmberechtigt und wo könnt ihr abstimmen?
Abstimmen dürfen alle EU-Bürgerinnen und -Bürger, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und seit mindestens zwei Monaten in München leben. Dabei muss München als Hauptwohnsitz gemeldet sein. Aktuell trifft dies auf etwas weniger als 1,1 Millionen Menschen zu. Alle stimmberechtigten Personen erhalten vor der Wahl die entsprechenden Unterlagen per Post.
Ihr könnt eure Stimme in einem der 106 eingerichtete Wahllokale abgeben. Den nächsten Abgabeort findet ihr über den Wahlraumfinder der Stadt München. Könnt oder wollt ihr am 26. Oktober nicht persönlich vor Ort sein, könnt ihr stattdessen per Briefwahl abstimmen. Die Briefwahlunterlagen erhaltet ihr automatisch mit euren Wahlunterlagen, ein gesonderter Antrag ist nicht nötig.
Wann wird das Ergebnis verkündet?
Ab ca. 09:30 Uhr wird es regelmäßige Updates zum Stand der Wahlbeteiligung geben; die Stimmauszählungen durch die 2.700 Wahlhelferinnen und -helfer beginnt um 18 Uhr. Die ersten Hochrechnungen werden vermutlich gegen 19 Uhr geteilt. Bis zur Verkündung des endgültigen Ergebnisses werdet ihr euch jedoch noch bis Mittwoch, den 29. Oktober gedulden müssen. Dann gibt der Abstimmungsausschuss das Ergebnis offiziell bekannt.
Bürgerentscheid Olympia: Eine streitwürdige Frage

Die Stadt München inklusive des Oberbürgermeisters Dieter Reiter hatten im Vorfeld stark für die Olympiabewerbung für die Jahre 2036, 2040 und 2044 geworben. Sie argumentieren, dass die Austragung der Olympischen und Paralympischen Spiele durch München vor allem der Infrastruktur der Stadt zu gute kämen. Neue Wohnungen sollen gebaut werden und der Ausbau des ÖPNVs würde beschleunigt, wie die Entwicklung der zweiten Stammstrecke und der U9. Davon profitierten langfristig alle Bürgerinnen und Bürger der Stadt, auch über die Olympiade hinaus. Darüber hinaus sind sie Spiele mit einem gewissen Prestige verbunden.
Die Gegenseite hingegen sieht in dem Sportfest vor allem einen Geldfresser. Die Stadt verfüge ohnehin über wenig Geld und die Austragung der Sommerspiele erfordere Investitionen in beispielsweise neue Sportstätten, weil die vorhandenen nicht mehr olympiatauglich seien. So verfüge die Olympiaschwimmhalle, die in der Vergangenheit bereits kostspielig saniert wurde, über zu wenige Schwimmbahnen für die olympischen Spiele. Eine neue Halle müsste gebaut werden. Weiter befürchten Gegner der Olympiade einen weiteren Anstieg der Mieten, die ohnehin schon die höchsten in Deutschland sind.
Wir bleiben gespannt auf das Ergebnis des Bürgerentscheids und wie es danach weitergehen wird.

